Zum Hauptinhalt springen

Die Bewahrung der Schöpfung ist ein ganz wesentlicher Bestandteil meines Wertekompasses, genauso wie die Überzeugung, dass man mehr erreicht, wenn man im anderen einen Partner und keinen Gegner sieht. Gerade der Umwelt- und Klimaschutz braucht die Vernetzung und Beteiligung aller wesentlichen gesellschaftlichen Akteure: von der Forschung über die Wirtschaft bis hin zu den Verbänden und jedem einzelnen Verbraucher. Wichtig ist der Blick für das Ganze: Politische Alleingänge auf Landes- oder Bundesebene sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Und wenn sie ergriffen werden, müssen sie wohl durchdacht sein. 

Der Umwelt- und Klimaschutz bietet Chancen, die zu einem branchenübergreifenden Wachstum führen können. Dabei müssen wir technologieoffen denken. Wir brauchen smarte Lösungen, keine ideologischen Scheuklappen. Wenn bspw. die Abschaltung deutscher Kohle- und Kernkraftwerke nur dazu führt, dass die Stromimporte aus Ländern mit geringeren technischen Standards zunehmen, ist in der Sache nichts gewonnen. 

Ähnlich ist es in der Landwirtschaft: Wenn wir vor Ort die Produktion durch steigende Auflagen immer weiter erschweren und gleichzeitig die Augen davor verschließen, dass zum Beispiel im Landkreis Sigmaringen seit 2008 von 520 schweinehaltenden Betrieben 330 aufgegeben haben, werden wir das Ziel - mehr Umwelt- und Tierschutz - verfehlen. Die Tiere werden dann nicht besser, sondern woanders gehalten.

  • Gründung der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg, um die CO2-Neutralität unseres Bundeslandes – und insbesondere der Landesverwaltung – voranzubringen.
  • Umsetzung von 61 Vorhaben im Rahmen des Sonderprogramms zur Stärkung der biologischen Vielfalt.
  • Biodiversitätsstärkungsgesetz, das unter der Mitwirkung zahlreicher Akteure erarbeitet wurde und unter anderem eine Ausweitung des Bio-Landbaus bis 2030 auf 30 bis 40 Prozent (je nach Marktentwicklung) sowie die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln innerhalb desselben Zeitraums um 40 bis 50 Prozent vorsieht.
  • Start der Holzbau-Offensive 2018, um mit diesem nachwachsenden Baustoff den Verbrauch nicht-erneuerbarer Ressourcen zu schonen.  Konzeption der Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg“, in der die heimische Land- und Forstwirtschaft eine zentrale Rolle beim Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten spielt.
  • Der bereits in den 1970er Jahren begonnene Umbau des Waldes hin zu mehr Klima- und Artenschutz wurde fortgesetzt. 

 

  • Bioökonomie bietet die Chance biologische und ökonomische Vorteile zu vereinen. Daraus entstehen neue Wertschöpfungsketten.
  • Ein Biotop in jeder Kommune. Dadurch soll ein landesweites Netz von geschützten Lebensräumen entstehen, das der Tierwelt zugleich als Wanderkorridor dient. Damit sich der Flächendruck nicht weiter erhöht, sollen dafür vor allem landwirtschaftlich nicht mehr genutzte Flächen umgewandelt werden.
  • Schützen durch Nützen bspw. durch den Ausbau von Agrar-Photovoltaik, die Klimaschutz und landwirtschaftliche Nutzung kombiniert. Eine Anpassung der Ökokontoverordnung, so dass zum Beispiel der Steillagenweinbau, Streuobstwiesen und die Offenhaltung der Landschaft als Ausgleichsmaßnahmen eine höhere Bedeutung bekommen, halte ich für sinnvoll. Auch Fischtreppen sollten als Ökomaßnahme anerkannt werden und kleine Wasserkraftwerke wieder einen höheren Stellenwert erhalten.
  • Die Weiterentwicklung des Erneuerbare-Wärme-Gesetz, denn der Wärmeversorgung von Gebäuden kommt beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle zu. 
  • Eine umsichtige Entwicklung des Waldes. Selbstverständlich brauchen wir unberührte Rückzugsbereiche für die Tier- und Pflanzenwelt. Wer aber große Teile des Waldes ungenützt lassen will, vergibt wichtiges Potential, nicht nur beim Klimaschutz und der Rohstoffschonung.
  • Um den Blick für die Zusammenhänge über den notwendigen kleinteiligen Lösungen zu wahren, muss die Technikfolgenabschätzung wieder ein stärkeres Gewicht erhalten