Hofübergabe wichtiger Baustein bei der Zukunft der Landwirtschaft
Ein selten beachteter und doch wichtiger Aspekt, wenn es um die Zukunft der heimischen Landwirtschaft geht, ist das Thema Hofübergabe, zu dem am heutigen Mittwoch der Sigmaringer Landtagsabgeordnete Klaus Burger (CDU) sprach.
Burger, der selbst im Rahmen seiner früheren beruflichen Tätigkeit viele Hofübergabeprozesse begleitet hat, nannte in Anlehnung an eine Rede von EU-Agrarkommissar Christophe Hansen auf der Grünen Woche zu diesem Thema die Entscheidung, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen, a „decision for life and an invest for life“. Im Vordergrund steht die Weitergabe eines Arbeitsplatzes.
Was nüchtern klingt, birgt nach Burgers Erfahrung aber oftmals eine hohe Brisanz. Es gehe bei einer Hofübergabe nicht allein um Hektare, Gebäude und andere Vermögenswerte, sondern auch um Emotionen. Steuerliche Aspekte seien nur ein Teil, viel entscheidender wären oftmals Themen wie die Abfindung der Geschwister oder die Altersversorgung der Eltern. „Es sind die versteckten Lasten und häufig vorhandene Investitionsstaus, die über den Lebensabend der Übergeber und die Zukunft der Übernehmer entscheiden“, weiß der agrarpolitische Sprecher aus seiner langjährigen Erfahrung.
In Baden-Württemberg war 2020 knapp die Hälfte der Betriebsleiter älter als 55 Jahre. Lediglich bei 30,2% war die Hofnachfolge gesichert. Nur 12% der Landwirte in der EU sind jünger als 40 Jahre. Erstaunlich ist, dass in Baden-Württemberg nicht die Betriebsgröße der entscheidende Faktor zu sein schein, der junge Menschen dazu ermutigt – oder davon abhält – einen landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen. Es gibt sehr viel mehr Bezieher der Junglandwirte-Förderung mit kleinen (< 30ha) oder mittleren Betrieben (30-90ha), konkret zusammen 2799, als mit einem großen Hof über 90ha (gesamt 555).
