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Arbeitskreis der CDU-Landtagsfraktion informiert sich am Bodensee über Agri-Photovoltaik und Holzbau

|   Pressemitteilungen

Um den Klimaschutz voranzutreiben will die neue Landesregierung den Ausbau von Photovoltaikanlagen auch auf Freiflächen forcieren. Dabei ist es wichtig, dass Konflikte mit der landwirtschaftlichen Nutzung weitestgehend vermieden werden. Derzeit sind verschiedene Modelle der Mehrfachnutzung in der Erprobung. Wie eine Doppelnutzung von Obstbau und Energiegewinnung aussehen kann, darüber informierte sich der Arbeitskreis für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz unter Leitung seines Vorsitzenden Klaus Burger am 19. Juli beim Besuch des Kompetenzzentrums Obstbau Bodensee (KOB).
Hier ist ein innovatives Agri-Photovoltaik-Projekt am Start, an dem mehrere Partner beteiligt sind. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Geschäftsführer des KOB, Dr. Manfred Büchele, stellte der Projektleiter Dr. Ulrich Mayr zusammen mit Gabriel Frittrang von den Regionalwerken Bodensee den neuartigen Versuch vor, welcher sich nicht nur mit der Optimierung des Obst- und Energieertrags beschäftigt, sondern wie darüber hinaus noch weitergehende positive Effekte - z.B. die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, der Schutz vor Krankheiten oder eine gleichmäßige Wasserversorgung generiert und verstärkt werden können.
In einem weiteren Teil informierten Geschäftsführer Dr. Manfred Büchele über aktuelle Entwicklungen des Pflanzenschutzes im Obstbau. Dieser berichtete über Erfolge bei der Erprobung neuer, umweltverträglicher und insektenfreundlicher Pflanzenschutzmittel sowie bei der Züchtung widerstandsfähiger Sorten. Gleichzeitig machte er jedoch deutlich, dass Obstanbau in Mitteleuropa ganz ohne Schutzmaßnahmen nicht möglich sei. Dabei warb er für integrierte, der Situation angepasste Verfahren - losgelöst von einer strikten Trennung in ökologischen und konventionellen Landbau. 
Am Nachmittag beschäftigten sich die Mitglieder des CDU-Arbeitskreises und Bundestagskandidat Volker Mayer-Lay mit dem Thema Holzbau. Hintergrund ist die geplante Holzbauoffensive des Ministeriums ländlicher Raum, die den Bau von Gebäuden in Holzbauweise voranbringen soll. Begleitet wurde der Besuch vom Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bodensee, Wolfgang Künze. In der Werkshalle des Unternehmens Tobias Plümer in Eriskirchen berichtete Zimmerobermeister Christof Hartmann u.a. vom starken Preisanstieg am Holzmarkt, der bestehende Kalkulationen zunichtemache. Dagegen habe sich die Verfügbarkeit von Konstruktionsholz wieder verbessert. Firmeninhaber Tobias Plümer stellte zwei größere Projekte vor, an denen sein Unternehmen beteiligt ist. Die beiden Zimmerleute begrüßen die geplante Holzbauoffensive und machten an Beispielen deutlich, wie notwendig es sei, den Ruf von Holzhäusern zu verbessern. Auf Seiten der potenziellen Kunden und der Banken gäbe es Vorbehalte, die man bspw. jenseits der Grenze in Vorarlberg gar nicht kenne. Wer aber einmal in Holz gebaut habe, sei meist schnell begeistert von der Qualität der Gebäude. Arbeitskreisvorsitzender Klaus Burger unterstrich noch einmal den Nachhaltigkeitsaspekt. Holz sei nicht nur ein nachwachsender Rohstoff, über den Baden-Württemberg reichlich verfüge, sondern in Bauholz gespeichertes CO2 sei lange dem Kreislauf entzogen und trage somit zum Klimaschutz bei.